Korridor

Unter dem Namen „Korridor“ firmierte in der Weimarer Republik und im Dritten Reich jener Teil Westpreußens, der 1919 an Polen gefallen war. Die Siegermächte des Ersten Weltkriegs hatten Polen einen Zugang zur Ostsee gegeben, um es als Pufferstaat zwischen Deutschland und Rußland zu stärken. In Deutschland war die Beseitigung des „Korridors“ einer der Hauptziele der gegen den Versailler Vertrag gerichteten Revisionsbemühungen. Man empfand die Abtrennung Ostpreußens vom übrigen Reichsgebiet als unannehmbare territoriale Verstümmelung. Hitlers Forderung nach einer exterritorialen Transitverbindung nach Ostpreußen war dann auch neben der Danzig-Frage einer der Auslöser des Zweiten Weltkriegs.