Einsatzgruppen

Die aus Mitgliedern deutscher Sicherheitsorgane gebildeten Einsatzgruppen töteten während und nach dem Polenfeldzug tausende von Polen und polnischen Juden.

Einheiten für den Massenmord

"Einsatzgruppen" der aus Gestapo und Kriminalpolizei bestehenden Sicherheitspolizei (Sipo) und des Sicherheitsdienstes (SD), dem Nachrichtendienst der SS, wurden erstmals für die Besetzung Österreichs und später des Sudetenlandes und der Tschecheslowakei gebildet. Sie hatten den Auftrag, der der einrückenden Wehrmacht zu folgen, um politische Gegner aufzuspüren und zu verhaften oder zu ermorden. Im Polenfeldzug ging ihr Auftrag weiter und war Teil einer Vernichtungspolitik gegen die polnische Elite und gegen die Juden. Die massenhafte Erschießung von Mitgliedern dieser Gruppen richtete sich zu einem großen Teil nach Listen, die im Vorfeld des Krieges vom SD mit Hilfe von Volksdeutschen zusammengestellt worden waren. Auch Wehrmachtsangehörige begingen Mordtaten in Polen. Andererseits löste die Mordtätigkeit während und nach dem Polenfeldzug zahlreiche Beschwerden von Wehrmachtsstellen aus, weshalb die systematische Vernichtung von Juden und sowjetischen Kommissaren im Rußlandfeldzug knapp zwei Jahre später mit der Wehrmacht abgestimmt wurde. Aus Polen wurden die Einsatzgruppen nach wenigen Monaten wieder abgezogen, um einer systematischeren Unterdrückungspraxis Platz zu machen.