Übersicht über die Zeitzeugen

Jozef Pisudski war der Mann an der Spitze des wiedererstehenden Polen. Nach der Errichtung der Unabhängigkeit erlangt er 1926 erneut die Macht durch einen Staatsstreich und errichtet ein autoritäres Regime, das bis zu seinem Tod anhält.

Wilhelm II. trug zunächst die „Versöhnungspolitik“ Leo von Caprivis mit. Danach hegte er Sympathien für den „Volkstumskampf“, den er in Reden unterstützt.

Friedrich Wilhlem IV. führte nach seiner Thronbesteigung 1840 versöhnende Maßnahmen durch. 1848 machte er den Polen das Zugeständnis einer „nationalen Reorganisation“. In der Reaktionszeit erfolgte eine Erstarrung der Polenpolitik.

Friedrich Wilhelm nahm sich mit Rußland 1793 große Teile Polens, um sich für die Kosten des Feldzugs gegen das revolutionäre Frankreich zu entschädigen. 1795 kommt es zur totalen Aufteilung mit Österreich.

Der jüngere Bruder König Friedrichs II. tat sich als Feldherr und Diplomat hervor. 1770/71 sollte er in Rußland wegen des russisch-türkischen Krieges vermitteln, wobei sich die Teilung Polens als Alternativlösung eröffnete. Als Friedrich zögerte, eilte Heinrich zurück und überzeugte ihn.

Friedrich war einer der drei europäischen Monarchen, die sich 1772 erstmals in gegenseitigem Einvernehmen polnisches Gebiet aneigneten.

Der Sohn polnisch-deutscher Juden hatte bei seiner Ankunft in der Bundesrepublik zwei große Koffer. In dem einen war sein polnischer Humor und sein polnisches Improvisationstalent, in dem anderen seine Liebe zur deutschen Literatur.

1942 scheidet Reinefarth aus der Wehrmacht aus und beginnt eine Blitzkarriere in der SS. Im Dezember 1943 wird er Höherer SS- und Polizeiführer in Posen und ist an der Niederschlagung des Warschauer Aufstands beteiligt. Nach dem Krieg ist er Kommunal- und Landespolitiker in Schleswig-Holstein.

Der Historiker Emanuel Ringelblum verfolgte mit der Gründung des Oneg-Schabbat-Archivs im Warschauer Ghetto das Ziel, die Situation der Juden im Ghetto sowie ihre Deportation und Ermordung durch die Deutschen zu dokumentieren und für spätere Historiker festzuhalten.

Rösner war Bürgermeister in Thorn, als es 1724 zu Unruhen zwischen protestantischer und katholischer Bevölkerung kam. Er wurde wegen Anstiftung und Gewährenlassen der Unruhen zum Tode verurteilt.

Chaim Rumkowski wird im Oktober 1939 zum Vorsitzenden des Ältestenrates im Ghetto von Lodz erklärt. Er versucht, durch den Aufbau von Fabriken und die Verteilung von Wohnungen und Lebensmitteln, die Vernichtung der Ghettobewohner aufzuhalten. Seine Person und seine Handlungen bleiben umstritten.

Hermann von Salza war der vierte Hochmeister des Deutschen Ordens. Unter ihm versuchte der Orden eine gesicherte Territorialherrschaft zu erwerben, was im Falle Preußens schließlich gelang.

Als Außenminister setzt sich Krzysztof Skubiszewski in besonderer Weise für die deutsch-polnischen Beziehungen ein, prägt den Begriff der „deutsch-polnischen Werte- und Interessengemeinschaft“ und ist mitverantwortlich für den Abschluß des deutsch-polnischen Grenzvertrages.

Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die Eltern von Frau Stefanski nach Dortmund.

Erika Steinbach wurde 1943 in Rahmel/Westpreußen geboren. Seit 1990 ist sie MdB im konservativen Flügel der CDU, seit 1998 Präsidentin des Bundes der Vertriebenen. Sie pocht auf die Wahrung der Rückkehr- und Eigentumsrechte der Vertriebenen, die sie mit der EU-Osterweiterung verbinden will.