Übersicht über die Ereignisse von 1763-1918

8.1.1918
Präsident Wilson formuliert das Kriegsziel der Alliierten in der polnischen Frage in den 14 Punkten, die er am 8. Januar dem amerikanischen Kongreß vorträgt. Punkt 13 lautet: "Ein unabhängiger polnischer Staat soll errichtet werden, der die von einer unbestreitbar polnischen Bevölkerung bewohnten Gebiete umfassen und dem ein freier und gesicherter Zugang zum Meer gewährleistet werden soll. "
1918
Die Regierungen in Wien und Berlin verwerfen den Gedanken eines polnischen Staates, wie sie ihn in der Proklamation von 1916 in Aussicht gestellt hatten, und greifen auf ältere Pläne zurück. Österreich forciert erneut das austropolnische Projekt einer Vereinigung Galiziens mit Kongreßpolen. Deutschland sieht nach dem Zusammenbruch des russischen Kriegsgegners keinen Grund für einen polnischen Nationalstaat mehr, sondern will die Gelegenheit zum territorialen Machtzuwachs in Kongreßpolen nutzen. An dieser starren Haltung der Annexionspolitik und der Ablehnung aller nationalpolnischen Forderungen hält der deutsche Kaiser Wilhelm II. bis zu seiner Abdankung fest.
1918
Im sogenannten "Brotfrieden" wird der kurz zuvor proklamierten Ukrainischen Volksrepublik von den Mittelmächten ein Teil Kongreßpolens gegen Lebensmittellieferungen zugesprochen.
3.3.1918
Im Friedensvertrag von Brest-Litowsk am 3. März verzichtet Rußland auf Kongreßpolen. Der Vertrag sieht außerdem die Bildung deutsch kontrollierter Satellitenstaaten von der Ukraine bis zum Baltikum vor. Rußland soll weit nach Osten gedrängt werden, über die Hälfte seiner industriellen Anlagen und fast ein Drittel seiner Bevölkerung verlieren. Der Versailler Vertrag wird den Frieden von Brest-Litowsk hinfällig machen.
9.11.1918
Am 9. November wird Kaiser Wilhelm II. für abgesetzt erklärt und in Deutschland die Republik ausgerufen.
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