Gustav Stresemann, Politiker

geboren10.5.1878 in Berlin
gestorben3.10.1929 in Berlin

Stresemann, 1925 bis 1929 Außenminister, strebte die Wiedererrichtung der deutschen Großmachtstellung durch eine auf gemeinsame Interessen mit den Westmächten gegründete Politik an. Diese verzichteten in Locarno auf die Garantie der polnischen Westgrenze.

Gustav Stresemann, der bereits eine einflußreiche Position in verschiedenen Wirtschaftsverbänden erlangt hatte, wurde 1907 für die Nationalliberale Partei in den Reichstag gewählt. Sein Hauptinteresse galt der Einbindung eines imperialistischen Deutschen Reiches in den Welthandel. Vom Ausgang des Ersten Weltkrieges desillusioniert, konzentrierte er sich auf die Führung der aus den Nationalliberalen hervorgegangenen gemäßigt

Gustav Stresemann
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Gustav Streseman

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monarchistischen Deutschen Volkspartei. Im Krisenjahr 1923 wurde er Reichskanzler und bringt das Land durch eine äußerst kritische Phase. Danach gehörte er von 1924 bis 1929 sämtlichen Kabinetten als Außenminister an. Er verfolgt eine Politik der Verständigung auf der Grundlage der gemeinsamen wirtschaftlichen

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Abschluß des Versailler Vertrages
Die Weimarer Republik und Polen 1918-1933
Paul von Hindenburg
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Paul von Beneckendorff und Hindenburg

Interessen, deren Ziel der Wiederaufstieg Deutschlands zu Großmacht war. Den Höhepunkt dieser Politik bezeichnet der im Oktober 1925 geschlossene Vertrag von Locarno, der häufig als Teil einer europäischen Aussöhnungspolitik gesehen wird. In dem Vertrag anerkannte Deutschland seine im Versailler Vertrag nach Osten verschobene Westgrenze,

eine mit friedlichen Mitteln erreichte Veränderung der Grenzen im Osten wurde Videojedoch ausdrücklich für möglich erklärt. Die Konsequenz des Vertrags für Polen wird in der Äußerung des britischen Außenministers Austen Chamberlain deutlich, der im Vorfeld der Verhandlungen gesagt hatte, daß „keine Videobritische Regierung je die Knochen eines britischen Grenadiers für Polen riskieren“ würde: die Westmächte, die Polen ins Leben verholfen hatten, zogen sich von ihrem Schützling zurück. Deutschland hingegen wollte die Revision der Grenzen, weshalb Stresemann Mitte der Zwanziger Jahre den „Zollkrieg“ führte, um das wirtschaftlich krankende Polen zu Zugeständnissen zu bewegen. Der verachtete „Saisonstaat“ Polen sollte Deutschland die für die wiedererlangte Großmachtstellung angeblich notwendigen Gebiete liefern.

1919    Januar 1919    28.6.1919    1921    1921-39    1933    10.1.1934    5.1.1939    25.8.1939    1.9.1939    1.9.1939    3.9.1939    1939-45    1940    3.4.1940    1942    1.8.1944    2.5.1945