Das lange Zeit unbedeutende Oppeln wuchs im 19. und 20. Jh. zur wichtigsten Industrie- und Verwaltungsstadt im westlichen Oberschlesien heran.
Das an der oberen Oder gelegene Oppeln, polnische Opole, leitet seinen Namen von polnisch „opole“ = „Feld, Gefilde“ her. Die günstig an einer Furt gelegene Stadt ist aus dem Haupt- und Marktort der slawischen Opolanen hervorgegangen. 1217 erfolgte der Gründungsakt nach deutschem Recht, der sich auch im Stadtbild mit dem rechteckigen Ring wiederspiegelt. Die Gründung ging auf die Oppelner Piastenherzöge zurück, die bis zu ihrem Aussterben 1532 in der Stadt residierten. Danach wurden Stadt und Herzogtum von ihrem Oberherrn, dem König von Böhmen, an verschiedene Fürsten als Pfandbesitz vergeben.
Die Reformation faßte in Oppeln nur schwer Fuß. Nach dem 30jährigen Krieg hörte das evangelische Leben dann ganz auf, und nach der Eroberung durch die Preußen 1742 gab es zunächst nur eine Militärgemeinde. Erst 1811 wurde ihnen die Kirche des im Jahr zuvor aufgelösten Minoritenklosters geschenkt, die 1945 an den Orden zurückfiel. Die große
Mehrheit der Oppelner war und blieb jedoch katholisch, und seit dem 19. Jh. wuchs eine neue jüdische Gemeinde heran.
1816 wurde Oppeln Hauptstadt eines Regierungsbezirks sowie Kreisstadt. Ihren Status als Beamtenstadt bestätigte nach dem I. Weltkrieg ihre Ernennung zur Hauptstadt der
neu geschaffenen Provinz Oberschlesien. Zu diesem Zeitpunkt war sie längst zu einer Industriestadt herangewachsen. Initialzündung war die Gründung der ersten Zementfabrik 1857. Dank der reichen Vorkommen an den notwendigen Rohstoffen wurde Oppeln in der Folgezeit zu einem Zentrum der Zementherstellung. Vor dem II. Weltkrieg gab es zwölf Zementwerke, deren Erzeugnisse u. a. die Jahrhunderthalle in Breslau oder im Kraftwerk an den Niagarafällen Verwendung fanden. Der Oppelner Zement wurde auf der Oder zu seinen Abnehmern transportiert, daneben war die Stadt auch ein Eisenbahnknotenpunkt mit einem Ausbesserungswerk.
Die Volksabstimmung über die nationale Zugehörigkeit Oberschlesiens von 1921 brachte eine Mehrheit für Deutschland, wobei es auch in Oppeln ein „schwebendes Volkstum“ gab, dessen „wasserpolnischer“ bzw. oberschlesischer Dialekt aus deutschen und polnischen Elementen bestand. 1925 hatte Oppeln 41.000 Einwohner, unter ihnen nicht wenige, die während der polnischen Aufstände geflohen oder nach der Teilung Oberschlesiens für Deutschland optiert hatten.
Am 23. Januar 1945 erreichte die Rote Armee die Stadt, es kam zu Kämpfen unter denen besonders die Innenstadt schwer litt. Die folgenden Monate sahen die Vertreibung der deutschen Bevölkerung und die Ansiedlung von Menschen aus Ost- und Zentralpolen. Opole wurde im selben Jahr Sitz eines apostolischen Administrators, dann auch Bistumssitz.