Görlitz - Zgorzelec

Die schlesische "Europastadt" an der Neiße ist seit 1945 in einen deutschen und einen polnischen Teil geteilt. Seit 1989/90 versteht sich die Stadt in ihren beiden Teilen zunehmend als Verbindungsglied zwischen den Ländern, zu denen sie gehört.

Görlitz, die zu Sachsen gehörende schlesische Stadt an der Neiße, gibt sich gemeinsam mit dem polnischen Stadtgebiet Zgorzelec den Titel „Europastadt“ und verweist damit auf den verbindenden Charakter der beiden Stadtteile zwischen Polen und Deutschland.
Als bedeutendes Handelszentrum zwischen Leipzig und Breslau (Wroclaw) gelegen, erfährt die Stadt im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit eine erste Blütezeit.

Görlitz Zgorzelec
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Die Altstadt von Görlitz

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Diese Periode endet mit dem Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Görlitz erleidet einen schweren Niedergang und fällt 1635 an das Kurfürstentum Sachsen.
Erst im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert erlebt die Stadt eine zweite Blütephase. 1815 wird Görlitz preußisch und Teil der Provinz Schlesien. Mit der beginnenden

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Görlitzer Abkommen
Görlitzer Vertrag

Industrialisierung und der kommunalen Selbstverwaltung erlebt sie einen bedeutenden Aufschwung und dehnt sich zum wirtschaftlichen, politischen und geistigen Zentrum der preußischen Oberlausitz aus. Sie wird ein wichtiger Standort für Unternehmen, Verwaltungen und Gerichte und bietet als Garnisonsstadt und kirchliches Zentrum ihren Bewohnern eine hohe Lebensqualität. Die Zahl der Einwohner steigt von 30.000 Menschen im Jahr 1860 auf rund 80.000 zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg wird diese Phase des stetigen Aufschwungs beendet. Zwar übersteht die Stadt den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet, doch zerstören die deutschen Truppen bei ihrem Rückzug aus dem Osten sämtliche Brücken über der Neiße. Im Jahr 1945 wird Görlitz mit dem Potsdamer Abkommen in einen deutschen Teil und einen polnischen Teil östlich der Neiße geteilt, der sich fortan den Namen Zgorzelec gibt. Die polnischen Kommunisten fordern wenig später neben Swinemünde und Stettin auch den links der Neiße gelegenen Teil

von Görlitz, doch stimmen die Sowjets nicht zu.
Erst mit der Wiederherstellung der deuschen Einheit und dem deutsch-polnischen Abkommen über freundschaftliche Zusammenarbeit wird eine Wiederannäherung der beiden Stadtteile und eine Rückbesinnung auf die gemeinsame Tradition möglich. 1997 wird Görlitz für seine Bemühungen um den Europagedanken geehrt und trägt seit dem darauffolgenden Jahr gemeinsam mit dem polnischen Stadtteil Zgorzelec den Titel „Europastadt“. Im Jahr 2001 wird ein „Schlesisches Museum“ in Görlitz eröffnet, das sich um einen „Brückenschlag“ zwischen Polen und Deutschland bemüht und und der jungen Generation beider Länder ein neues „Schlesienbild“ vermitteln möchte.

Januar 1945    Mai 1945    17.7.1945    Herbst 1945    1952    1955    1958    18.11.1965    28.9.1969    1969    7.12.1970    1972    16.10.1978    1980    1981    12.11.1989    5.7.2002    13.12.2002    30.1.2003    31.5.2003    6.6.2003    8.6.2003    14.7.2003    13.12.2003    1.5.2004    13.6.2004    18.6.2004    1.8.2004    10.10.2004