Zitat

Deutsche & Polen

Germanisierungsterror in Zamosc

Aniela Pedz
Biografie

Auf unserem Fuhrwerk sind auch Onkel, Tante und ihre vier Kinder gefahren. Die Tante war schon im 7 Monat schwanger..... Können Sie sich das vorstellen, auf einem Fuhrwerk all diese Kinder, die nicht richtig angezogen und gefüttert worden sind. Was konnte man mitnehmen – ein Brot ?.... Was kann man in so einer Eile .... es gab absolut keine Zeit... Es gab nur: „Raus und weg“ ! und auf den Weg... Tja, und der ganze Fuhrpark hat sich in Bewegung gesetzt.... Und wir sind gefahren...., als wir vorbeigefahren sind, sind die schwarzen schon aus Zamosc gefahren....sie haben einen Umweg gemacht, durch Chuszczka, damit wir mit unserem Aussehen die Deutschen nicht beleidigten... und dann sofort in die Baracke...... Und dann gab es sofort Appell und die Trennung Der Vater geriet sofort in eine andere Baracke als wir, glücklicherweise konnte unsere Mutter eine Weile mit uns bleiben..... Wir waren allein, der Vater ist nach Deutschland zur Zwangsarbeit verschleppt worden..... Die Familie meiner Mutter kam nach Auschwitz..... Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien sie sich gerichtet haben. Wahrscheinlich -der Vater hatte blaue Augen... sie mussten sich nach etwas gerichtet haben, als sie die Menschen für Deutschland ausgesucht haben...... Die Familie meines Vaters, seine Cousins, seine ganze Familie war hellhäutig und sie gingen alle nach Deutschland. Und die Familie meiner Mutter war dunkelhäutig und dunkelhaarig und sie gingen nach Auschwitz..... Und aus Deutschland sind manche zurückgekehrt, aus Auschwitz kehrte niemand zurück. Niemand.

Quelle:
Stubenrauch, Jens
"Interview Aniela Pedz, Skierbieszow bei Zamosc"
ORB, 2002

Fenster schließen