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Deutsche & Polen

Hoffmann in Warschau nach der Niederlage Preußens

Peter Lachmann
Biografie

er hat sein Amt verloren wie alle anderen Preußen auch. Er musste aus diesem wunderschönen Palast - Michelspalast - in die Dachkammer dieses Palastes umziehen. Er schickte seine Frau und das Kind und seine weiteren Verwandten und Freunde, es war noch ein kleines Mädchen dabei, nach Posen. Er blieb da ganz allein, er wurde sehr krank. Er erkrankte an Typhus und da gab es eine sehr wunderschöne Zeit, des völligen Entrücktseins. Also man kann sagen, Todesnähe einerseits aber andererseits eine Art Musikbegeisterung sondergleichen. Er ist selber zu Musik geworden. In seinem Fiebertraum fantasierte er Mozarts „Don Giovanni“, er verwechselte seinen Pfleger mit den einzelnen Instrumenten, es war also wirklich eine ganz merkwürdige musikalische Euphorie, die ihm vielleicht aus dieser Krankheit geholfen hat. Und als es soweit war..., als er raus kam aus dieser Krankheit, komponierte er weiter, er wollte unbedingt eine große Oper komponieren. Und er wollte unbedingt aus Warschau weg, das heißt es war die Zeit, wo ... seines Bleibens nicht mehr war. Er wollte unbedingt nach Wien....

Quelle:
Hohmann, Lew
"BerlinInterview mit Peter Lachmann, E.T.A. Hoffmann-Experte, Warschau"
ORB, 2002

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