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Deutsche & Polen

Die Polen als die eigentlichen Verlierer des 2 Weltkrieges

Dieter Bingen
Biografie

Die Polen haben sich nach dem 2.Weltkrieg als die eigentlichen Verlierer trotz des Gebietsgewinns im Westen betrachtet. Als Verlierer deshalb, weil sie eigentlich eben auf der alliierten Seite gekämpft haben. Zuerst vor allem auf der westalliierten Seite, dann aber aufgrund der Koalition zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion gezwungen wurden, auch in eine Koalition mit der Sowjetunion, die sie 1939 auch noch teilweise einverleibt hatte, so dass also hier eine ungeheuer unkomfortable Situation für Polen entstand, in der Mitte Europas quasi an der Interessengrenze zwischen den Westmächten und der Sowjetunion und aufgrund der Ereignisse, auch der Kriegsereignisse, der Befreiung von den Nationalsozialisten standen sowjetische Truppen in Polen. Die polnische Regierung, die Zusammensetzung der polnischen Regierung wurde entscheidend bestimmt durch die Sowjetunion, so dass also hier das Schicksal Polens nach 1945 vorbestimmt war durch die alliierten Vereinbarungen, durch das Interesse der Sowjetunion. Und Polen, obwohl es mit Sieger gewesen ist, seine eigene Regierung nicht autonom bestimmen konnte, sondern nur als Beobachter an der Potsdamer Konferenz teilgenommen hat.

Quelle:
Stubenrauch, Jens
"Interview mit Dieter Bingen"
ORB

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