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Deutsche & Polen

Roman Herzog und Lech Walesa zum 50. Jahrestag des Warschauer Aufstandes

"50 Jahre Warschauer Aufstand - 1. August 1994
Ansprache des polnischen Staatspräsidenten Lech Walesa
Soldaten des Kämpfenden Polen! Sehr geehrte Damen und Herren!

Vor fünfzig Jahren, nach fünf Jahren der Unfreiheit und Erniedrigung, des Terrors und der Verbrechen, des Elends und Leidens trat Warschau zum Kampf an. Es erhob sich auf Befehl, aber ohne Zwang. Vereint in der Sehnsucht nach Freiheit.
Um siebzehn Uhr schlug die Stunde "W" [für "wolnosc", d.h. Freiheit]. Es begann eine der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Eine der grausamsten. Eine Schlacht, die kein gewöhnlicher Kampf zwischen feindlichen Armeen war. Kein nach militärischen Regeln geführtes Gefecht. Denn gegen die Aufständischen wurden nicht nur Frontverbände eingesetzt, sondern auch Polizei- und SS-Einheiten. Das Verbrechen wurde zu einer natürlichen Fortsetzung des Kriegsrechts. Der Völkermord zu einer Fortsetzung des Kampfes. Die Kampfzone war nicht die einzige Zone, in der getötet wurde.
Nach Meinung der Strategen waren die Streitkräfte des Aufstandes fähig, drei Tage intensiv zu kämpfen. So lange reichten die spärliche Bewaffnung und die Munitionsreserven, Der Aufstand dauerte 63 Tage und Nächte.

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