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Deutsche & Polen

Aus den Erinnerungen von Oberstleutnant Zygmunt Duszynski an die Kämpfe um Berlin

Wir kommen in den Wirkungsbereich des Panzerkorps. Unterwegs fahren wir an langen Gefangenenkolonnen vorbei, stoßen auf zerstörtes Kampfgerät. Nach einem schönen Villenviertel folgt eine Reihe Mietshäuser. Das alltägliche Kriegsbild: demütige Gestalten der Einwohner, mit entblößten Köpfen, über all weiße Fahnen, in jedem Fenster beinahe. [...] Wir halten zu einer kurzen Rast. Mit Neugier betrete ich die nächstliegende Wohnung. Ängstige Blicke, untertänige Höflichkeit. Nur Frauen, Kinder und Greise. Hastige, stammelnde Klagen über Hitler, heuchlerische und angstvolle Freude über das nahende Ende. Mit gemischten Gefühlen verlasse ich die Wohnung. Das sind doch nicht sie, nicht ihre Brüder und Söhne mißhandelten uns eine Zeit, die wie die Ewigkeit war!

Quelle:
Stanislaw Komornicki
"Polnische Soldaten stürmten Berlin"
Berlin, 1965
S. 213 f.

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