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Deutsche & Polen

Die DDR und "Volkspolen"

Wlodizimierz Borodziej
Biografie

Die DDR war wohl kein sehr wichtiger Partner obwohl sie 40 Jahre lang der eigentliche Nachbar gewesen ist. Dies Beziehungen zwischen Polen und der DDR sind noch nicht so gut erforscht von Historikern. Aber nachdem, was wir wissen, hat es sicherlich eine Periode erhöhter gegenseitiger Aufmerksamkeit gegeben, das waren die 1970er Jahre mit der Öffnung der Grenze am 1. Januar 1972 und diese Grenze zwischen Polen und der DDR wurde ja plötzlich zu einer der freiesten Grenzen in diesem ganzen Teil Europas, wo man nur den Personalausweis gebraucht hat, weder Pass noch Visum. Und das eine Zeit wo sich Polen und Ostdeutsche begegnen zu Millionen. Es fahren Millionen in die DDR und umgekehrt. Da kommen, soweit wir wissen, sehr unterschiedliche Erfahrungen dabei heraus. Sehr positive als auch sehr negative. Das wichtiste ist, wie bei jeder Begegnung, das man sich bemüht den Polen oder Deutschen so zu treffen, ganz normal, so wie es ja vorher nicht der Fall gewesen ist. Im Gegensatz die Zeit der 60er Jahre und die Zeit der 80er Jahre nach der Solidarnosc scheinen keine sehr ertragreichen Zeiten gewesen zu sein, was das polnisch-ostdeutsche anbelangt. Die, wenn man das heute beurteilen kann, scheinen die Bürger der DDR wirklich das Gefühl gehabt zu haben, dass die Polen, diese faulen Polen, die immer nur streiken und Solidarnosc fordern, dass die diese Polen miternähren müssen und die Polen haben sich in der DDR als sehr schlecht gesehene Gäste gefühlt, mit offen antipolnischen Haltungen, die sie in der Bundesrepublik nicht mehr so oft anzutreffen waren.

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