Zitat

Deutsche & Polen

Adalbert berichtet:

... Die Leute in Prag nehmen den Glauben nicht ernst und halten an althergebrachten heidnischen Sitten fest. Vielweiberei, Priesterehe und Handel mit christlichen Sklaven sind dort üblich. Sie können einen Bischof wie mich nicht verstehen, der einerseits die mächtige Kirche vertritt, in der sich der Adel prunkvoll etabliert hat, und der andererseits von der bedingungslosen Nächstenliebe der Christen spricht, und dass Jesus ein Freund der Armen, Kranken und Schwachen sei. So kam es, dass der einflussreiche böhmische Adel sich gegen mich stellte, weil ich ihnen nicht nach dem Munde redete. Andererseits konnte ich auch das einfache Volk nicht überzeugen, denn sie mussten mich ja als Vertreter der verhassten Kirche ansehen. So geriet ich zwischen alle Stühle. Hinzu kam die folgende Begebenheit: Die Frau eines Adligen wurde öffentlich des Ehebruchs mit einem Kleriker bezichtigt. Nach alter heidnischer Sitte wollte man sie umbringen und sie flüchtete zu mir. Ich steckte sie schnell in ein Nonnenkloster und stellte mich den Verfolgern entgegen. Schließlich konnte die Rotte aber in das Klostergebäude eindringen, die Frau herausschleppen und auf der Straße elendiglich  ermorden...

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